Partnerschaft DAS - Lena e.V.
Gemeinsam mit DAS in Jinja / Uganda im August 2017,
wo ein neues Waisenhaus für die Straßenkinder in Jinja enstehen soll. Derzeit leben die "12 Seelen" noch in einem angemieteten Haus neben der Fussballschule Samba, welche ebenfalls von Deporte y arte Solidario ins Leben gerufen wurde. Um künftig noch mehr Kindern die Chance auf ein Zuhause und Bildung geben zu können, und Kosten zu sparen soll ein eigenes Gebäude errichtet werden, welches noch weitere Kinder in Not aufnehmen kann. Hierfür benötigen wir dringend eure Unterstützung!!!
Für die 12 Seelen möchten wir gerne Patenschaften anbieten, d.h. eine monatliche Unterstützung eines Kindes vorläufig für 1 Jahr. Wir hoffen auf viele Paten, damit wir die Beiträge gering halten können. Wir freuen uns sehr über Rückmeldungen für dieses wunderbare Projekt:) DANKE!!!
Durch Anklicken der einzelnen Bilder werden diese vergrößert und kurz erklärt;
Die 12 Seelen
In unserer Fußballschule Samba trainieren 120 Kinder im Alter von 7 bis 17 Jahren.
42 von uns haben keine Eltern mehr und gehen nicht zur Schule. Aber auch einige meiner Freunde, die ein Zuhause und eine Familie haben, können nicht gehen, da ihre Eltern das Schulgeld nicht bezahlen können. Fast alle arbeiten wir daher in irgendwas, um zu überleben. 12 von uns leben auf der Straße;
Marck nennt uns die 12 Seelen. Ich heiße Saidi. Ich bin 10 Jahre alt und lebe in Jinja, einer Stadt in Uganda. Hier kommen viele Touristen vorbei, die Fotos von Tieren machen, aber komischerweise, wenn sie an mir vorbei gehen, tun sie so, als sähen sie mich nicht.
Uganda liegt im Herzen von Afrika. Unser Land ist grün, und es gibt große, lange Flüsse. Die Leute arbeiten sehr viel, sogar die Kinder, und trotzdem sind die meisten sehr arm. Schuld daran ist ein Wort, welches die Großen oft benutzen, wenn ihnen etwas schlechtes passiert. Und wenn sie das Wort aussprechen, schauen sie immer böse drein. Daher muss dieses Wort wohl eines der schlimmsten Wörter überhaupt sein; aber es ist schon ok, wenn ich es jetzt sage, denn es ist ein Wort der Erwachsenen, und es ist nur wirklich schlimm, wenn man weiß, was es bedeutet: Das Wort heißt….Ungerechtigkeit!
Meine Eltern sind vor ein paar Jahren an einer diesen Krankheiten gestorben, die es bei uns in Afrika gibt. Sie waren noch sehr jung. Danach wollte keiner mehr auf mich aufpassen, und so lebe ich seither auf der Straße und ziehe barfuß und hungrig von einem Ort zum anderen. Es ist nicht immer leicht, zu überleben. Meistens such ich mir mein Essen im Müll. Allerdings sind die Menschen hier so arm, dass sie kaum etwas wegschmeißen.
Aber mein Schicksal scheint sich zu drehen, denn auf einem Feld in Jinja, hat man zwei Tore aufgestellt, und dort hat eine Fußballschule aufgemacht. Sie nennt sich Samba. Unser Trainer heißt Marck. Er ist ein einfacher und guter Mann. Er arbeitet freiwillig und ohne Lohn, denn er glaubt fest daran, dass man mit Sport die Welt verbessern kann. Damit hat alles angefangen. Der glücklichste Tag in meinem Leben war, als Marck mich auf der Straße aufgegabelt hat, und mich einlud, bei Samba zu trainieren. Er sagte mir damals, dass, auch wenn ich auf der Straße lebte, der Sport gut für mich wäre, um meine Seele zu festigen. Und außerdem würde sie noch stärker, wenn ich selbst auch Gutes für andere täte. Würde ich nur an mich selber denken und daran, meinen eignen Bauch zu füllen oder Spaß zu haben, bliebe meine Seele schwach und feige. Denn dann würde auch ich die Ungerechtigkeit nicht sehen und nicht mehr gegen sie kämpfen, auch wenn das Krieg und Hunger für andere bedeutete. Marck sagt, dass Kriege nur denen zu Gute kommt, die mit Waffen handeln.
Solidarität heißt, in einem Team zu spielen, wo alle auf einander Acht geben und für Gerechtigkeit kämpfen. Zum Beispiel sollten wir NICHT zulassen, dass einige Leute auf Kosten der Arbeit von Millionen armer Menschen immer reicher werden. Und wir sollten auch NICHT erlauben, dass der Himmel immer schmutziger wird, oder das Meer, nur damit diese Leute immer mehr und mehr Geld verdienen. Marck sagt, dass der Wind und die Wellen den Reichen ihren Schmutz zurück bringen, so dass sie ihn am Ende selbst einatmen und trinken, denn unsere Erde ist wie ein Fussballstadium, und unser Leben, wie ein Fussballspiel; Wenn einer verliert, verlieren wir alle! Er meint, dass wir mit der Kraft einer Horde Elefanten oder Buffalos spielen, und daher lässt er uns manchmal einfach alle auf einmal hinter dem Ball herlaufen, damit wir die Spielregeln nicht vergessen und jeden Spielzug und jedes Tor feiern. Genauso, wie jeder Wassertropfen den Regen feiert. Das ist eine Kraft, die nicht durch Wut entsteht, die wir bekommen, wenn wir an die Ungerechtigkeit und unsere Armut denken. Diese Kraft entsteht durch Liebe. Denn wenn man Sport mit Pflichtgefühl und Gutherzigkeit praktiziert, vereint das die Menschen aus allen Ländern, Menschen mit verschiedenen Religionen oder Hautfarben, Reiche und Arme. Wir spielen in einer der schwersten Ligen, wo man uns nicht sieht, und wo man uns nicht applaudiert. Aber genau das macht uns innerhalb und auch außerhalb des Spielfeldes zu einem Team.
Der Sport macht uns zu besseren Menschen und in Verbindung mit Solidarität, kann er sogar das Schicksal derjenigen verändern, die leiden. Denn genau das geschah in Kamuli, im Norden von Jinja, wo die Kinder aus Spanien den 400 Kindern im Dorf, eine Schule geschenkt haben. Ich selbst kenne Kamuli zwar nicht, denn ich bin ja noch nie aus Jinja heraus gewesen, aber man hat mir von der großen Feier erzählt, die die Kinder dort in der Schule veranstaltet haben, und die man bis nach Spanien hören konnte.
Marck sagt, dass Bildung der erste Spielzug für unsere Entwicklung ist, und dass diese den Menschen hilft, die Partie gegen die Armut zu gewinnen. Ich würde gerne zur Schule gehen, so wie die Kinder in Kamuli, um genau diesen ersten Spielzug zu erlernen, damit wir alle gewinnen. Vor ein paar Tagen ist etwas unglaublich schönes bei Samba passiert, etwas, dass in Spanien los ging, als ein Junge namens Miguel sich etwas für alle Kinder dieser Welt wünschte, und diesen Wunsch auf einen grünen Ball schrieb, der unseren Planeten repräsentierte: „auf das wir alle eine große Familie werden“ Und dann schoss er ihn mit einer großen Wucht ganz hoch in die Luft, denn der Ball trug die Kraft von Millionen Kindern in sich. Und so kam es, dass der Ball über die Häuser flog, über die Berge und über die Wolken, bis Miguel’s Stadt nur noch ein kleiner Punkt war. Und er flog weiter und überquerte das Meer, und die Sahara Wüste und halb Afrika, bis er bei Samba ankam. Als wir den Ball vom Himmel fallen sahen, wurden wir fast verrückt vor Glück, denn wir verstanden sofort die Nachricht: Wir sind nicht alleine. Wir sind Teil einer große Familie! Und so wuchs in uns die Hoffnung, denn der Ball repräsentiert für uns Solidarität.
Und am Ende jedes Trainings, schließen wir die Augen und sagen dem Himmel Dank für den Sport und für unser Leben, und dann bitten wir ihn darum, das Wort Ungerechtigkeit auszuradieren. Danach bleiben wir ganz still noch etwas sitzen und hören auf unsere Herzen, bis diese mit aller Kraft so klingen, wie eine große Trommel, die das Schicksal ändern kann. Denn das ist die große Trommel, die Gott für uns Menschen spielt. Marck sagt, wenn wir Fußball spielen, tragen wir auf unseren Gesichtern den größten aller Schätze, unser Lachen. Das Lachen der Kinder repräsentiert den Frieden und die Gerechtigkeit, und das ist genau das, was die Welt braucht, um besser zu werden. Und bei Samba, sind wir auf einem Weg dazu.
Newsletter von Deporte y arte Solidario / Dezember 2016
Liebe Freunde,
Wir sind wieder zurück mit guten Nachrichten, die wir gerne mit Euch teilen möchten. Hier ist der neuste Bericht über unsere Aktionen und die Fortschritte, die wir während des letzten halben Jahres in unseren Projekten gemacht haben. Ganz besonders möchten wir hierbei auch auf unsere neue WEBSEITE www.deporteyartesolidario.com hinweisen. Diese neue Website in mehreren Sprachen enthält die genaue Information über unsere Philosophie, unsere Projekte und Programme, vor allem aber auch unsere Videos, die Ihr zusammen mit Euren Kindern und mit der ganzen Familie ansehen könnt.
Bilder der Projekte in Uganda:
Bilder der Projekte im Tschad:
Download des gesamten Newsletters hier:
Unsere ersten beiden Brunnen im Tschad!
Der Tschad
Der Tschad gehört seit Jahrzehnten zu den fünf ärmsten Ländern der Welt. Seit mehr als 40 Jahren ist das Land ständig in Kriege und politischer Gewalt verwickelt. Diese bis noch vor 50 Jahren ehemalige französische Kolonie ist heute fast völlig verödet, wird ständig von Dürre geplagt, und ist ohne Wasserversorgung für die überwiegende Mehrheit der Einwohner. Das Land hat ein großes Problem mit der Abwasser – und der Müllentsorgung. Die dadurch entstehende Umweltverschmutzung und ungesunde Bedingungen verursachen die unzähligen infektiösen Krankheiten in der Bevölkerung.
Die meisten Menschen im Tschad leben als Kleinbauern in absoluter Armut. Der Tschad hat keinen Zugang zum Meer und ist umgeben von anderen Ländern wie Libyen, Sudan oder der Zentralafrikanischen Republik, die selber unter Armut und ständigen Kriegen leiden.
Der Tschad hält noch einen weiteren traurigen Rekord, denn das Land ist eine der grössten Quellen und auch Ziel für den Kindersklavenhandel, wo die Kinder als Arbeitskräfte oder auch sexuell ausbeutet werden.
Seit 2009 ist Erdöl zur Hauptexportquelle des Landes geworden und übertrifft damit die traditionelle Baumwolleindustrie. Aber anstatt Wohlstand zu bringen, fördert das Öl die Korruption und ist zum Treibstoff in dem bitteren bewaffneten Konflikt zwischen Regierung und Rebellen geworden. Praktisch nichts von dem Einkommen aus der Ölbranche kommt bei der Bevölkerung an, nicht einmal Hilfen von den multinationalen Unternehmen, die das Öl zu Tage fördern. Auch Zuschüsse für die Einwohner aus Mitteln von internationalen UN- Hilfsorganisationen wie UNICEF, bleiben meistens in den Händen von korrupten Beamten im Tschad. Die wenigen Hilfen die ankommen werden vorrangig in die Zonen geleitet, die von den ethnischen Stämmen bewohnt, und an der Macht sind.
Die Einnahmen aus der Erdölproduktion werden unter dem Deckmantel der Sicherheit und der Gebietshoheit gegen die Politik der internationalen Regulierungsorganismen verwaltet. Das Erdöl hat Erwartungen von viel Reichtum in der Elite des Landes geweckt, die seine Besteuerung kontrollieren und deren Korruption besonders Druck auf die Schwächsten im Land ausübt, z.B. indem der Zoll unter der direkten Kontrolle der Familie des Präsidenten steht. Die Korruption übt ebenso Druck auf den Haushalt des Landes aus, die Bereiche wie Bildung und Gesundheit außer Acht lassen. Diejenigen, die unter dem so genannten "Fluch der Ressourcen" leiden, sind immer die gleichen: Frauen, Kinder, junge Menschen ohne Erwartungen, die Armen, kurzum, die verletzlichsten Segmente der Bevölkerung. Die, die diese Gewalt nie zu spüren bekommen, sind die multinationalen Unternehmen und die Regierungen.
Wir brauchen ein stärkeres internationales Bewusstsein, das sich in konkrete Maßnahmen übersetzt, zu Gunsten von Transparenz, Kontrolle von Korruption und einer Demokratisierung der Einnahmen aus natürlichen Ressourcen. Wir müssen fordern, dass die Verantwortlichen der Regierung und der Unternehmen gerichtlich gleichermaßen in Nord und Süd verfolgt werden, und dass die internationalen Konventionen respektiert und angewendet werden.
Uganda
Seit letztem Jahr arbeitet Deporte y Arte Solidario auch in Uganda. Und obwohl es ein Land ist, mit viel besseren Lebenskonditionen als im Tschad, gibt es auch hier Dörfer und Gemeinden, wo Armut und fehlende Hilfe an der Tagesordnung sind.
Fehlende Mittel, soziale Ungerechtigkeit nach drei Jahrzehnten Diktatur, die schweren Verstöße gegen die Menschenrechte der Kinder, die von der Guerilla zwangseingezogen wurden, die hohe Anzahl an sexuellem Missbrauch, Kinderarbeit, Sklaverei und die hohe Sterblichkeit bedingt durch schlechten hygienische und sanitäre Zustände, sind noch viel grösser unter den Waisenkindern. In Uganda leben heute mehr als 1, 5 Millionen Waisen auf Grund der AIDS Epidemie.
Zur Zeit hat Deporte y Arte Solidario die Entwicklung der folgen zwei Projekte übernommen:
Errichtung einer Schule auf der Insel Zinga: Die Insel liegt mitten im Victoriasee und hat ca. 10.000 Einwohner, die dort in absoluter Armut leben, ohne Trinkwasser, ohne sanitäre Einrichtungen, ohne Schulen, ohne Strom, etc. Die Einwohner leben hauptsächlich vom Fischfang aus dem schwer verseuchten See, und die Rate der Kindersterblichkeit und der mit AIDS infizierten Personen ist eine der höchsten im ganzen Land. Diese Schule ist eine unserer ersten Aktionen in einer Reihe von geplanten Entwicklungsprojekten, wie z.B. Umweltschutz, Kampf gegen Alkoholismus, Gesundheitswesen, etc.
Darüber hinaus, helfen wir der lokalen und vertrauenswürdigen Hilfsorganisation Island Mission bei der Errichtung eines kleinen Krankenhauses.
Errichtung einer Schule in Kamuli: Es handelt sich hier um ein Dorf in der Nähe der Stadt Jinja, wo eine arme ländliche Gemeine mit großen Illusionen und viel Pflichgefühl, dringend eine ordentliche Schule für 350 Kinder braucht. Das Projekt umschließt außerdem die Einrichtung, die Zuteilung der nötigen Mittel und die Inbetriebsetzung der Schule. Hierbei handelt es sich ebenso um einen der ersten Schritte in einer Serie von geplanten Entwicklungsprogrammen zugunsten einer Gemeinde, deren Anteil an Analphabeten fast 90% beträgt.